Auf der einen Seite steht geschrieben:
Ano 1822
Diser Fanen ist under denen 3 Herren Findrich gemacht als Johan Adam Seif Nicolaus Nufer Joseph Bergmayer.
Gemahlt von Claudius Brenner
Unsere Übersetzung (sofern das so stimmt :)
Diese Fahne ist gemacht worden, als diese 3 Herren Fähnrich waren: Johan Adam Seif, Nicolaus Nufer und Joseph Bergmayer
Gemalt von Claudius Brenner
Auf der anderen Seite steht:
Burkhardia
Gemalt von Christian Hartmann
Ano 1952
Hier sieht man auch, dass das Original übernäht wurde, momentan gehen wir davon aus, dass darunter das selbe abgebildet war, aber eben auch von 1822.
Update hierzu:
Gemäß dem Buch "Die Ortsgeschichte der Marktgemeinde Jettingen" von Christian Hartmann:
Die erste Pfänderfahne wurde vor 1822 gemacht, aber wurde am Fasnachtssonntag 1822 gestohlen und nicht mehr gefunden. Daher wurde eine neue angefertigt.
Darauf abgebildet war, wie auch heute auf der Vorderseite zu sehen, das gräflich Stauffenberg´sche Wappen, umrandet mit blauroten Zwickeln.
Diese Fahne wurde bis 1952 verwendet, und da sie nach 130 Jahren etwas sehr in Mitleidenschaft gezogen war, wurde eine neue gefertigt.
Laut Hartmann wurden auf Leinenstoff, gespendet von der Familie Feuchtmayr, die Insignien der alten Fahne detailgetreu übertragen, mit der Neuerung, dass auf der Rückseite das Jettinger Gemeindewappen zu sehen ist.
Aus dem Buch geht nicht hervor was zuvor auf der Rückseite zu sehen war, aber da nur die Rede ist, dass das Wappen hinzugefügt wurde, gehen wir davon aus, dass der Name "Burkhardia" auch schon auf der alten Fahne von 1822 gestanden hat.
Der Name ist also wahrscheinlich beinahe 200 Jahre alt, das Pfändern und damit die Fähnriche selbst ist aber wohl noch älter.
Hartmann zitiert Isabella Braun, die in ihren Jugenderinnerungen davon berichtet, dass einige Wochen vor der Fasnacht die "ledigen Burschen" im alten Gasthaus zur Traube (wir schauen, welcher das war und wo) trafen um drei "Pfender" zu wählen, also die drei Fähnriche.
Diese zogen dann mit Hanswurst, Trommler und Fahnenschwenker durch den Markt und luden zuerst "die gräfliche Herrschaft", dann den höchsten Beamten, den Pfarrherrn und Bürgermeister, danach die Bürger zur Fasnacht ein. Hierfür wurde dann das "Rumschwenka" eingeführt, bei dem eine Fahne vor den Häusern geschwenkt wurde, um so zusammen mit dem Satz "Seid herzlichst eingeladen auf der Fasnacht!" die Einladung zu überbringen.
Damit können wir festhalten:
Nicht nur das Rumäckra ist über 350 Jahre alt, sondern auch das Pfändern der Fähnriche und die Burkhardia, wenn auch nicht in der heutigen Form als e.V., sind wohl mindestens seit 1822 überliefert.
Lieben Dank an Monika Mil
Wenn jemand weitere Informationen oder Kenntnisse über diese Fahne und ihre Geschichte hat, lasst es uns bitte wissen, damit wir das dann für alle zugänglich machen können.
E-Mail bitte an Vorstand-Burkhardia@web.de oder eine Nachricht an unseren Facebook/Instagram Account.
Vielen Dank euch schonmal im Voraus!!!
Das Komitee
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